Veröffentlicht durch Westfalen Weser Netz, am 25.04.2023
Kommunen haben schon länger auf ihrer “Todo-Liste” stehen, womit sich private Immobilienbesitzer jetzt auseinandersetzen müssen: weg von fossiler, hin zu regenerativer Wärmeerzeugung. Diese große Herausforderung betrifft jede Kommune. Da ist es nahliegend, sich dazu gemeinsam in den Klimaschutz-Netzwerken von Westfalen Weser abzustimmen. Zum Thema „kommunale Wärmeplanung“ trafen sich kürzlich die Klimaschutz-Verantwortlichen der insgesamt 20 Netzwerk-Kommunen in Borchen (Kreis Paderborn), um die Herausforderungen der Wärmewende von heute und morgen zu besprechen sowie Lösungen zu diskutieren.
„Für die kommunale Wärmewende ist ein gesetzlicher Rahmen notwendig, der für die Kommunen Planungssicherheit ermöglicht. Nur dann kann die Dekarbonisierung des Wärmesektors zielgerichtet vorangetrieben werden“ so Britta Tirre, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Borchen, und ergänzt: „Neben Klimaschutz- sind dabei auch soziale Aspekte ein wesentlicher Faktor.“
Mit der Prozess-Unterstützung durch Westfalen Weser werden die Kommunen befähigt, eigenständig Potenziale im Bereich des Wärmesektors zu identifizieren. Darauf basierend können Städte und Gemeinden gemeinsam Lösungsstrategien für die kommunale Wärmeplanung formulieren und diese im ständigen Austausch weiterentwickeln. Zum Beispiel können die Kommunen auf ein Bewertungstool zur Darstellung der Wärmebedarfsdichten zurückgreifen.
Städte und Gemeinden sollten Bürgerschaft miteinbeziehen
Leonie Koch, Kommunalberaterin bei Westfalen Weser, ist überzeugt: „Das größte CO2 Einsparpotenzial liegt im Wärmesektor. Um diese Potentiale zu heben, müssen Bürgerinnen und Bürger gezielt eingebunden und beteiligt werden, zum Beispiel in Form von eines Genossenschaftsmodells, wie es in Lichtenau-Herbram-Wald umgesetzt wurde.“
Fachlich unterstützt wurde das Netzwerktreffen von Steve Flechsig, Innovationsmanager für CO2-Neutralität und Wasserstoff bei Westfalen Weser. Er zeigte auf, dass unterschiedliche erneuerbare Energiepotenziale in die Planung einfließen sollen. „Die Potenziale von Biomasse, Geothermie, Solarthermie und Abwärmenutzung sollten umfassend geprüft werden, um optimale Versorgungskonzepte für die Kommune entwickeln zu können.“
Auch vor diesem Hintergrund ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch besonders wertvoll. Moritz Becker, Netzwerk-Moderator von der Green Navigation GmbH, sieht große Vorteile bei der gemeinsamen Bearbeitung der kommunalen Wärmewende. „Schließlich sitzen alle im selben Boot. Der Austausch und Wissenstransfer im Netzwerk bietet den Kommunen gezielten Input, um schnell voran zu kommen.“ So können bei der Realisierung von Pilotprojekten alle im Netzwerk unmittelbar profitieren.
Die vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Klimaschutz geförderten Netzwerke sollen fortgesetzt und ausgeweitet werden. Interessierte Städte, Gemeinden und Landkreise aus Ostwestfalen-Lippe, die von der Förderung profitieren wollen, können sich hierzu bei Sascha Gödecke, Leiter Kommunalmanagement bei Westfalen Weser melden. Die Klimaschutz-Netzwerke haben inzwischen schon Vorbildcharakter: Der Kreis Minden-Lübbecke plant derzeit die Gründung eines kommunalen Netzwerks zu den Themen erneuerbare Energien und klimafreundliche Wärmeversorgung. Auch hier können sich die kreisangehörigen Kommunen noch für eine Förderung bewerben.
Kontakt zu den Klimaschutz-Netzwerken:
Sascha Goedecke, Leiter Kommunalmanagement Westfalen Weser
Tegelweg 25, 33102 Paderborn
E-Mail: sascha.goedecke@ww-energie.com
Telefon +49 5251 503 6760